Maueraufbau

...folgende Themen stellen wir für Sie nachfolgend bereit:


Gestaltung von Mauern und Terrassen
Mauerbau - einige Hinweise
Trockenmauer und Stützmauer aus Stein
Trockenmauer und Stützmauer aus Hangformsteinen
Trockenmauer und Stützmauer aus Gabionen
Bepflanzung
Bepflanzung der Mauerkrone
Bepflanzung der Mauerfugen
Pflegearbeiten
 
bepflanzte Mauer3
 

Gestaltung von Mauern und Terrassen

Die gärtnerische Erschließung eines Geländes für einen Staudengarten, angrenzend an eine attraktive Rasenfläche oder einen alpin gestalteten Steingarten, erfordert häufig eine Umgestaltung. Oft ist das Gelände flach oder ein gleichmäßiger Hang, so dass Mauern und Steinwälle eine Belebung und Abstufungen sowie Abtrennungen in die zu gestaltende Fläche bringen.
blühende Mauer mit Alyssum saxatile compactum und Phlox subulata Rosea Bepflanzte Mauern sind in solchen gestalteten Gärten besonders geeignet als stilistisches gestalterisches Element. Eine Mauer im Garten anzulegen kann auch für die Kultivierung bestimmter alpiner und zwergiger Pflanzen notwendig sein. Man kann so die alpinen Bedingungen, die wir ja im Flachland im Auge haben sollten, etwas nachbilden. Zum Beispiel den Ablauf von überschüssigem Wasser regelt eine Mauer besser als ein flaches Beet.
Hanglage, oder eine leichte Hanglage des Geländes sind ideale Voraussetzungen zum Anlegen von Trockenmauern. Wer keine solchen Bedingungen hat, kann künstlich eine flache Senke ausheben und das Material angrenzend für einen Hügel oder eine Trockenmauer benutzen. Dadurch lassen sich auch flache Grundstücke in einen brauchbaren Steingarten mit attraktiven Mauern und Senken verwandeln. Wirklich anzuraten sind Mauern bei folgenden natürlichen Gegebenheiten:
 

Der besondere Reiz bei Mauern ist, dass uns als Betrachter, die Pflanzen 'entgegenkommen', sozusagen brauchen wir uns nicht zu bücken um Details zu erkennen.
 


 

Mauerbau - einige Hinweise

Bei den hier vorgestellten Mauern werden nur möglichst naturnahe Mauern ohne Beton zwischen den Mauersteinen betrachtet. Die handwerklichen Arbeiten zur Errichtung von naturhaften Mauern können sie meist selbst ausführen. Es müssen die Regeln der Natur befolgt werden. Insbesondere Neigung von Mauern, Verhinderung des Abrutschens durch Frosteinwirkung, Ausspülung durch ungeeignete Wasserableitung und Verhinderung von optischen Fehlern, z.B. durch unterschiedliches Gestein, sind zu beachten. bepflanzte Mauer2
 
Mauern sollen auch bepflanzt werden, was ebenfalls einige Voraussetzungen mit sich bringt. Wo Pflanzstellen sein sollen, muss Pflanzerde zwischen dem Gestein sein, dass bis zum dahinterliegenden festen, gewachsenen Boden reicht. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Pflanzen im Sommer vertrocknen. Detailliertere Informationen beim Bau verschiedener Mauertypen aus unterschiedlichen Materialien finden Sie in den folgenden Kapiteln.
 

Trockenmauer und Stützmauer aus Stein

Eine klassische Trockenmauer zur Stabilisierung eines Hangs oder bei abgestuften Terrassen sollte möglichst aus dem gleichen Gestein, vom gleichen Steinbruch sein. Dann wirkt die Mauer natürlich. Für die Gesteinsauswahl können Sie in unserer kleinen Gesteinskunde stöbern. Oft verwendet wird Granit oder Kalkstein für die außen sichtbaren Steine.

Darstellung einer Kalkstein-Trockenmauer


Jede Mauer braucht eine kleine Gründung. Die kann aus grobem Schotter und den unteren Lagersteinen bestehen. Sie sollten etwas im Erdreich sein, damit sie auch dem Frost Stand halten. Zwischen dem gewachsenen Boden und der Mauer, also im Inneren der Mauer sollte man eine Drainageschicht aus Schotter einfügen.
Bepflanzte Mauern bieten eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten, z.B. in Verbindung mit Gehölzen. Bei natürlichen Gegebenheiten, wie angrenzendes Haus oder Terrasse können Sie mit bepflanzten Mauern farbenfroh eine räumliche Abtrennung erreichen.
Mauerpflanzen unterscheidet man in: Polster können dabei oft attraktiv mit hängendem Wuchs sowohl in die Mauerfugen als auch auf die Mauerkrone gepflanzt werden. Pflanzen der Mauerfugen kann man schon beim Aufbau der Mauer einsetzen und so sicherstellen, dass ihre Wurzeln auch Verbindung mit dem dahinterliegenden Erdreich bekommen.
Stauden und Kleinstauden mit aufrechtem Wuchs beleben die Mauer im Mauerkronen-Bereich. Die Mauerkrone bietet den Pflanzen auch mehr Erdvolumen an, wodurch man hier auch größere Stauden und Kleingehölze pflanzen kann.
Die Mauer sollte keinesfalls vollständig mit Pflanzen bedeckt sein, so dass das Gestein selbst, wie in den Bergen, auch noch wirken kann. Der Aufbau muss entsprechend geplant und das Material beschafft werden. Hier sind, je nach der Höhe der Mauer Schotterfundamente wenigstens 20 bis 30cm dick durch sogenannten Frostschutz 0-150 (Sand und Schotter) vorzusehen. Darauf kommen dann die etwas größeren Fundamentsteine der Mauer.
Gesteinsmaterial besorgt man im gut sortierten Steinhandel oder direkt aus einem nahen Steinbruch. Meist gibt es, je nach Material, Sprenggut unsortiert schon für ca. 20 bis 25€ pro Tonne. Steinbrüche bieten meist auch Frostschutz, Splitt und Schotter an, die dann alle vom gleichen Material sind und auch für die Beetgestaltung mit benutzt werden können.
Wird ein Gesteinswechsel entlang einer Mauer nötig, sollte optisch durch Großstauden oder Gehölze der Übergang kaschiert werden.
Das Fundament verhindert ein Wegrutschen durch Frost und starke Durchnässung nach anhaltendem Regen. Im Inneren der Trockenmauer ist ein Kern aus grobem Gesteinsmaterial vorzusehen und nach außen hin Mutterboden. Daran grenzen dann die eigentlichen sichtbaren Mauersteine an. Ein schematisches Beispiel zeigt die nachfolgende Grafik.
Schnitt-Darstellung durch eine Böschung Zwischen die Steine der Mauer muss Mutterboden eingebracht werden, der bis ins Innere der Trockenmauer reicht, wodurch auch in die Spalte gepflanzte Pflanzen bis in tieferes Erdreich durchwurzeln und so auch Trockenperioden gut überstehen. Dadurch wird auch die Mauer stabilisiert. Die Pflanzen sollte man anfangs mit kleinen Steinen in der Mauerfuge festkeilen. Die Wurzeln müssen dann durch die Mauerfuge wachsen und dann selbst für den nötigen Halt sorgen. Deshalb ist angeraten, die Bepflanzung vom Frühjahr bis in den Sommer vorzunehmen, damit dieser Anwachsvorgang zum Wintereintritt beendet ist. Spätere Pflanzung kann mit dem Herausdrücken des Wurzelballens aus der Mauerfuge durch den Frost enden. Dann muss gleich im nächsten Frühjahr die betroffene Pflanze wieder fest verankert werden.
Die Fundamentsteine/Lagersteine müssen mit ihrem Masseschwerpunkt zum Mauerinneren zeigen. Entstehende Stoßfugen müssen in der darüber liegenden Schicht durch einen übergreifenden Stein unterbrochen werden.
Die Mauerwände sollten eine Neigung aufweisen, um eine natürliche Wasseraufnahme sicher zu stellen und um eine entsprechende Stabilität zu erreichen. Die Neigung der Mauer auf 1m Mauerhöhe sollte 0,3m nicht unterschreiten und je höher die Mauer desto mehr Neigung soll vorgesehen werden.
Hanglage mit Natursteinen Nach diesem oben erläuterten Grundprinzip können nun Trockenmauern sehr individuell gestaltet werden, wie hier in den Bildern gut zu erkennen ist. Trockenmauern ermöglichen dann die vielfältigsten Bepflanzungs-Möglichkeiten in sonniger bis schattiger Lage.
Nahezu senkrechte Trockenmauern mit Bepflanzung halten meist nicht. Will man das erreichen, dann muss man, wie das in Schottland üblich ist, flache Platten aufeinander schichten und darf nur die Mauerkrone bepflanzen.
bepflanzte Mauerkrone1
 


 

Trockenmauer und Stützmauer aus Hangformsteinen

Oft werden Hänge und Böschungen heutzutage mit preisgünstigen Hangformsteinen (Formsteine, Pflanztröge) realisiert. Diese lassen sich am Ende in gleicher Weise bepflanzen wie eine Trockenmauer aus Natursteinen. Unterschiede zur Stein-Trockenmauer ist das begrenzte Erdvolumen, das den Pflanzen aufgrund der seitlichen Begrenzung der Formsteine zur Verfügung haben. Dagegen ist durch die Formgebung der Formsteine für den Hobbygärtner ein schneller und standsicher Aufbau zu erreichen. Sollen auch Großstauden und Sträucher in die Formsteine gepflanzt werden, dann sollten diese nach unten in den gewachsenen Boden wurzeln können.
Hanglage mit Formsteinen befestigen Wegen der allgemeinen Verfügbarkeit von Hangformsteinen in jedem gut sortierten Baumarkt, wird dieser Typ der Trockenmauer heute häufig verwendet. Sie sind industriell gefertigt und eine preiswerte Alternative zu Natursteinen. Im Prinzip gelten für den Aufbau die gleichen Prinzipien, wie bei einer Trockenmauer aus Steinen. Böschungen oder künstliche Terrassierungen, als auch Stützmauern sollten eine Neigung wie bei der Trockenmauer beschrieben erhalten. Mauerneigung erreicht man mit den Formsteinen durch nach Hinten versetzen der nächsten Formstein-Reihe. Leicht geschwungene Bauweise einer Hangformstein-Mauer erhöht die Stabilität und lenkt den Betrachter auch etwas von der Uniformität der Formsteine ab. Auch eine geschickte Bepflanzung, z.B. durch überhängende Polster, lässt diesen Nachteil etwas kaschieren.
Hangformstein-Mauern zur Befestigung eines Hangs oder einer Böschung kann man auch terrassenartig ausführen und sich die beliebten Pflanzen sozusagen in Augenhöhe holen. Hangformsteine verwendet als Trocken-Mauer Damit kann man fade und langweilig abfallendes Gelände enorm aufwerten und gestalten. Auch die Pflegearbeiten werden einfacher, da man vor jedem Mauerabsatz standsicher Pflegearbeiten durchführen kann.
Hangformsteine gibt es in verschiedenen Farben und Formen. Verwenden kann man sie als Tröge, einreihig aufgestellt oder übereinander gestapelt zu einer Mauer. Hangformsteine benutzt als Trog Plant man eine höhere Mauer aus Hangformsteinen, so sollte man unter die Mauer wenigstens 20cm Frostschutz 0-150 (Sand und Schotter) vorsehen und die erste Reihe der Formsteine einen halben Formstein in den gewachsenen Boden eingelassen werden. Das entspricht den Fundamentsteinen einer Natursteinmauer. Tut man das nicht, so wird der Frost die Formsteine langsam wegschieben und kann damit die Stabilität der gesamten Mauer gefährden.
 
Will man dauerhaft bepflanzen, dann sollte zur Vermeidung von Frostdruck hinter jeden Formstein Minimum 5cm Schotter 10-40 eingebracht werden und beim Aufbau von Reihe zu Reihe gut verdichtet werden. Auch in die Formsteine sollte man 5-10cm Schotter und dann Pflanzerde bis zum Rand einfüllen. Empfehlenswert ist der Einsatz von Filter-Vlies. Besonders, wenn man auch Alpine Pflanzen in den Formstein einsetzen will ist eine solche Drainage, wie im Bild zu sehen nötig. Man schneidet sich Filter-Vlies zurecht und trennt damit den Schotter von der Pflanzerde. Damit wird erreicht, das der Schotter über Jahre seine Drainagefunktion ausführen kann und nicht versandet und verschlämmt. Das Vlies verhindert auch das Einnisten von Kleintieren im Trog. Die Pflanzerde sollte man über dem Vlies und nochmals vor dem Pflanzen leicht verdichten. Pflanzen unbedingt in Höhe des Formstein-Rands pflanzen oder etwas darüber. Natürlicher Weise sinkt dann im Laufe der Zeit die Pflanzerde noch etwas zusammen. Eventuell muss man das dann nach einem Jahr bei den Pflegearbeiten noch einmal korrigieren, die Pflanzen etwas anheben und Erde einfüllen.
Befüllung Hangformsteine, Schnitt-Darstellung Vermeiden sollte man, dass Pflanzen jämmerlich in den Formsteinen eingesunken wachsend ums Überleben kämpfen. Das sieht man leider immer wieder. Manche Pflanzen ersaufen bei Regen dann regelrecht, da auch noch an Drainage gespart wurde oder das Erdreich und der Untergrund nicht durchlässig sind.
Ein letzter Hinweis noch für betonierte Hangformstein-Mauern:
an sehr steilen Hängen können die Formsteine auch ausbetoniert und armiert werden. Pflanzen einsetzen kann man dann nur auf die Mauerkrone im letzten oberen Formstein oder im dahinterliegenden Erdreich. In jedem Fall müssen Pflanzen mit dem ihnen von uns zugewiesenen Pflanzplatz auskommen oder sie gehen ein. Genügend Pflanzvolumen, Wasserversorgung und Wasserabzug sollten den Pflanzenansprüchen angepasst sein.
 


 

Trockenmauer und Stützmauer aus Gabionen

Ein relativ neuer Gartenbauartikel sind die Gabionen. Es handelt sich um verschweißte Drahtgitter aus hochwertigen korrosionsbeständigen Eisenstäben. Der entstehende leere Innenraum wird mit Steinen attraktiv aufgefüllt. Zeitsparend können jetzt ohne Beton zu mischen ganze Mauern, Zäune, Schallschutz und Dekor-Elemente errichtet werden. Neuerdings gibt es auch ganze Bausätze für Kräuterspiralen aus diesem Drahtgeflecht. Die Aufmerksamkeit liegt bei den meisten Gabionen im sichtbaren attraktiven Gestein. Gefertigt werden heute viele Formen, wie z.B. runde oder quaderförmige Körbe. Meistens werden dann für Gestaltungszwecke einzelne Elemente Vorort zusammengesetzt und befüllt.
 
Verwendung von Gabionen im Gartenbau Auch für Stützmauern, Trockenmauern, Hochbeete und Tröge lassen sich diese Gabionen einsetzen. Klassisch braucht man für die Abstützung einer Hanglage quaderförmige oder runde Gabionen. Nebeneinander gesetzt, den Fuß etwas im Erdreich eingelassen (wie bei Natursteinmauern beschrieben) und mit Steinen befüllt ergeben diese Gabionen eine effektvolle Mauer zur Geländeterrassierung. Da sich zwischen den Steinen in der Gabione viel Luft befindet ist auch die Drainage hinter der Mauer gewährleistet. Es kann gut abfließen. Lediglich Filter-Vlies sollte man hinter der Gabione zur Abtrennung des Erdreichs anbringen. Das verhindert langfristig einschwemmen von Erde und Verschlammung als auch Erdeintrag durch tierische Aktivitäten. Befüllung und Bepflanzung von Gabionen, Schnitt-Darstellung Eine solche Abstützung einer Hanglage ist im Bild unten dargestellt. Die Bepflanzung kann dann hinter den Gabionen mit Pflanzen für die Mauerkrone erfolgen. Polster können dann effektvoll die Gabione herunter ranken. Das bricht dann auch ein wenig die doch monotone Ansicht der Gabionenreihe. Befüllt man die Gabionen nicht gänzlich mit Steinen, sondern bringt einen Kern aus Pflanzerde ein, so hat man schnell und ohne viel Mühe einen Pflanztrog. Hierfür benutzt man einen Gabionen-Korpus, der oben keine Gitterstäbe besitzt. Die Grafik zeigt das Prinzip.
Befüllung und Bepflanzung von Gabionen, Schnitt-Darstellung Nachdem der finale Aufstellungsort des Gabionen-Trogs gefunden ist, wird die Gabione aufgestellt. Hier kann es günstig sein ein entsprechendes Filter-Vlies unterzulegen, um einwachsen von Rasen o.ä. zu verhindern. Dann beginnt man mit dem einfüllen des Trog-Bodens aus Steinen. Mit Hilfe eines Filter-Vlieses soll darauf in der Mitte des Troges ein Erdkern, wie im Bild zu sehen, aus Pflanzerde eingebracht werden. Dazu wird Zug um Zug der außen sichtbare Rand aus Steinen am Korb geschlichtet, im Inneren jeweils Pflanzerde eingefüllt und verfestigt. Ist dann die Oberkante erreicht schneidet man das Filter-Vlies noch glatt.
Nun ist der Trog pflanzfertig. Bitte bringen Sie die Pflanzen und die Pflanzerde oben mit einem kleinen Hügel auf, da sie sich im Laufe der Zeit noch setzt und dann eben werden soll. Keinesfalls sollten die Pflanzen in einer Mulde vegetieren. Sollte das passieren, dann müssen Sie die Pflanzen noch einmal vorsichtig anheben und weitere Pflanzerde einfügen.
Es ist bei einem solchen Trog auch möglich seitlich kleinwüchsige hängende Polster, Kleinsträucher oder Kleinfarne einzufügen. Dazu wird das Filter-Vlies durchstoßen und die Pflanze mit den Wurzeln bis in den Erdkern eingebracht. Am einfachsten kann man diese seitlichen Pflanzen schon beim Befüllen des Troges einfügen, ein Loch in das Vlies schneiden, die Wurzeln bis in den Erdkern stecken und dann die Gabione weiter befüllen.
 


 

Bepflanzung

Bei der Bepflanzung der Mauer ist zu bedenken, dass wir hier unterscheiden müssen zwischen: In unserem Pflanzen-Angebot finden sie entsprechende Vorschläge für Pflanzen, abgestimmt nach sonnigem Bereich und
halbschattig-schattigem Bereich.
 
Für die Lichtverhältnisse der Pflanzen ist der Lauf der Sonne unbedingt zu beachten. Auch der Sonnenstand im Wechsel der Jahreszeiten ist in die überlegungen zur Bepflanzung einzubeziehen. Dadurch können z.B. bei einem Steinwall Pflanzen für die Sonnenseite, die Halbschattenseite als auch für die Schattenseite ausgesucht werden.
Ein wesentliches grundsätzliches Bepflanzungsprinzip soll dadurch erreicht werden, dass größere und auch kleinere Pflanzflächen an der Mauer entstehen. Für größere Flächen verwendet man z.B. Aubrieta in Sorten, Alyssum in Sorten, Phlox subulata in Sorten, Iberis sempervierens, Cotoneaster dammeri, Veronica prostrata, Dianthus grantianopolitanus und andere. Treten Sie beim pflanzen immer wieder einmal ein paar Schritte zurück und betrachten Sie das Ganze. Stellen Sie sich vor, wie das dann ausgewachsen aussehen könnte. Aus der Entfernung, z.B. vom Sitzplatz aus, sieht man nicht mehr die einzelne Pflanze, jedoch eine Gruppe zusammenhängender Gleicher sind gut zu auszumachen.
Der verwendete Mutterboden muss frei von ausdauernden Wurzelunkräutern, wie z.B. Quecke, Giersch, Ackerschachtelhalm oder Ackerwinde sein. Nachträglich lassen sich diese nur schwer entfernen.
Pflanzerde für den Mauerbau mischt man sich selbst. Verwenden sie möglichst den bei Ihnen vorhandenen Boden (Erde) auch in Ihrer Erdmischung. Für diese Mischung kann man wie folgt ansetzen: empfohlene Erdmischung für Trockenmauern Scharfer Sand ist einmal oder mehrmals gewaschener Betonsand. Man nimmt hier die Kürnung 0-2 für die Erdverbesserung. Er wird beigemischt, um die Mischung locker zu machen. Lehmige ungewaschene Sande, z.B. aus Granit- oder Basaltbrüchen sind nur bedingt geeignet, da er sofort wieder bindend wirkt. Torfersatzstoffe sind meist Kokosfasern, Holzfasern, Getreidehalme, durchgereifter Kompost aus Rinde usw., die oft schon zusammengemischt angeboten werden.
Bei eher sandig-lehmiger Erde lässt man den Sand weg oder reduziert ihn. Alles wird auf einem Haufen gut gemischt und erdfeucht gemacht. Es ist gut einmal eine handvoll der gemischten Erde fest zusammenzudrücken und nach dem loslassen sollte sie wieder auseinaderfallen. Daran kann man entscheiden, ob man weiteren scharfen Sand zusetzt.
Stammt die eigene Erde von vorherigen Kulturbeeten (Blumen- oder Gemüsebeeten) dann kann man diese direkt für die Mischung verwenden. Stammt der Boden von Rasenuntergrund oder Brachland, dann kann man der obigen Mischung eine handvoll Hornspäne beimischen. Diese Pflanzerde wird dann beim Bau der Mauer als auch bei der Bepflanzung, neben anderen Materialien, wie z.B. Schotter, verwendet.
 
Nach dem Pflanzen wird jede Pflanzstelle durchdringend mit der Gießkanne angegossen. Nur so haben sie die Gewissheit, dass jede Pflanze genügend Wasser erhält. Mit dem Sprenger und dem Gartenschlauch hat man kein verlässliches Maß.
Befindet sich vor der Mauer ein Pflanzstreifen zu einer angrenzenden Wiese oder einem Weg, so kann dieser Bereich beetartig im Einklang mit der Mauer bepflanzt werden. Hier empfehlen wir grundständige niedrige und höhere Stauden als auch Gehölze, wie z.B. Rosen, Zwergflieder oder Buchsbaum. Auch solitär aufrechte Pflanzen können vor der Mauer wachsen.
 


 

Bepflanzung der Mauerkrone

Böschungen, den Kopf von Trockenmauern, Hangformstein-Mauern als auch hinter Hangabstützungen mit Gabionen bepflanzt man mit Pflanzen für die Mauerkrone. Dafür wählt man staudige als auch hängend wachsende Pflanzen aus. Sie sollen robust sein, haben aber im Gegensatz zu den Pflanzen der Mauerfugen mehr Erdreich zum Wuchs zur verfügung. Aber, robust, da der obere Bereich der Trockenmauer in sonnigen Lagen auch austrockenen kann.
bepflanzte Mauerkrone2
Vor allem Polster-Pflanzen, haben oft einen hängenden Charakter. Das muss bedacht werden beim Pflanzen. Denn sie überdecken dann später im eingewachsenen Zustand die darunterliegenden Mauerteile. Auf keinen Fall sollten dadurch direkt darunter gepflanzte Pflanzen einer anderen Art überdeckt werden, die dann natürlich eingehen könnten. Will man also eine größere Fläche der Mauer mit Alyssum (Gelbes Steinkraut) bepflanzen, sollte man die ungefähren Ausmaße einer eingewachsenen Pflanze abschätzen und entsprechende Pflanzstellen auswählen. In der Natur erfolgt dieser Prozess immer durch Unterdrückung anderer Pflanzen. Hier bei uns im Garten sind wir der Natur etwas voraus und suchen die etwa richtigen Pflanzstellen aus.
Die entsprechenden Beschreibungen vom Habitus der Pflanzen, wie wir sie in unserer Pflanzen-Fibel und unserem Shop in den Detail-Beschreibungen für Sie aufbereitet haben, sind zur Pflanzen Auswahl gut nutzbar.
Mauerbepflanzung bei gleichen Sorten optisch vergrößern
Pflanzen sie bewusst so, dass größere Flächen einer Sorte entstehen. Damit sich ein solcher Fleck an der Mauer schnell mit Pflanzen schließt, kann man mehrere der gleichen Sorte einbringen, welche dann zusammenwachsen. Wenn man dann später die blühende Mauer aus gewisser Entfernung betrachtet kommen dann die größeren Muster gut zur Geltung.
 


 

Bepflanzung der Mauerfugen

Für die Mauerfugen wählt man Pflanzen, die vornehmlich mit dem Lebensraum einer Mauerfuge zurechtkommen. In unserem Pflanzen-Angebot finden sie entsprechende Vorschläge für Pflanzen abgestimmt nach sonnigem Bereich und halbschattig-schattigem Bereich.
Optimal kann man die Pflanzen schon beim Aufsetzen der Steine einbringen. Dazu muss man schon die Pflanzen als auch die gemischte Pflanzerde griffbereit haben.
Man kann natürlich auch in eine fertige Mauer pflanzen. Das geht aber dann etwas schwieriger und man muss mit einem Pflanzholz das Erdreich festdrücken. Dabei muss auf feste Verbindung mit dem dahinter liegenden Erdreich geachtet werden. Diese Eigenschaften einer Mauer, welche man nicht selbst aufgesetzt hat, sollte man unbedingt extra überprüfen. Eventuell muss Pflanzerde bis zum dahinterliegenden gewachsenen Boden eingefüllt werden. Bei dieser Arbeit braucht man längere Stücke, spitze Schaufeln und etwas Geduld. Ritzen muss man verfüllen, bis nichts mehr hineingeht und nicht leichtfertig Hohlräume im inneren der Mauer akzeptieren. So kann in solchen Fällen die Pflanze oft nur auf einen kleinen Erdvorrat zurückgreifen und im heißen Sommerwetter sterben dann oft Pflanzen ab, weil sie vertrocknen. Gleiches kann auch bei starken Kahlfrösten, intensiver Sonneneinstrahlung und austrocknenden Winden im Winter oder besonders im zeitigen Frühjahr eintreten. Deshalb ist entweder eine Schneeauflage günstig oder der Gärtner hat Schutz gegen Austrocknung vorgesehen.
Lassen sie auch die Mauer zur Geltung kommen. Dafür haben sie ja extra schöne Steine besorgt, die sie ja auch noch an einigen Stellen sehen wollen. Mit Fugen-Pflanzen, wie Rosularia oder Sempervivum können sie hier schöne Effekte erzielen. Dazu muss man sich die einmalige Mühe machen, die Rosetten der gelieferten Pflanzen zu teilen und dann der Reihe nach in die Mauerfuge zu pflanzen. Dabei werden die Stolonen hinter den Rosetten in die Mauerfuge gesteckt und mit feuchtem Lehm und kleinen flachen Steinchen verkeilt. Die Pflanzen muss man nicht ganz dicht nebeneinander pflanzen, da das Sempervivum sich ja selbst auch noch entwickeln will und mit noch wachsenden weiteren Tochterrosetten die Fuge dann schließt.
Für die Mauerfugen, die nicht ganz verdeckt werden sollen, können sie auch Sedum pilosum, Cerastium alpinum, Iris barbata nana, Erigeron scopulinus, Rosularia sedoides, Rosularia chrysantha, Draba aizoides, Draba bruniifolia, Draba parnassica, Draba rigida pflanzen. Hier noch einige Pflanzen, die etwas mehr Aufmerksamkeit erfordern: Petrophytum cinerascens, Edraianthus in Sorten, Asperula in Sorten, Ramonda, Haberlea, Saxifraga der Section Porophyon und kalkkrustige Saxifraga der Section Euzoonia.
 


 

Pflegearbeiten

Gießen ist bei der Neuanlage die ersten Wochen ganz dringend erforderlich. Hier kann man sich leider nicht auf die Natur verlassen. Die gepflanzten Arten müssen ihren neuen Lebensraum erst einmal annehmen und darin einwachsen. Das kann wenigstens zwei Monate dauern. In dieser Zeit ist es wichtig regelmäßig zu gießen. Kontrollieren sie die Niederschlagsmenge mit einem aufgestellten Messgerät, das es zu kaufen gibt. Verlassen sie sich nicht auf ihr Gefühl. Wässern sie die Mauer von der Krone her. Sie können dazu größere leere Pflanztöpfe in regelmäßigem Abstand in die Mauerkrone eindrücken, wohinein sie das Wasser leiten können. Dadurch vermeiden sie geschickt Ausschwemmung von Pflanzerde. Besser zweimal die Woche eindringlich wässern als jeden Tag ein bisschen. Nur bei Regenfällen über 10-15 Liter pro m2 das wässern einstellen.
Zum angießen der Mauerritzen bei Neupflanzung kann man vorsichtig mit der Gießkanne das Wasser auf den darüber liegenden Stein geben. Das Wasser wird dann am Stein entlang in die Mauerfuge laufen.
Fernhaltung von Unkraut ist am Anfang ernst zu nehmen und jeder Art von Verunkrautung muss begegnet werden. Meist sind es Samenunkräuter, die noch in der Pflanzerde sind. Diese Art der Pflege geht dann im eingewachsenen Zustand drastisch zurück. Im Frühjahr entfernt man abgestorbene Pflanzenreste, fällt ausgewaschene Erde und pflanzt eventuell ausgefallene Pflanzen nach.
bepflanzte Mauer4 Im Winter deckt man die Mauer mit angelehnten Reisig-Zweigen ganz locker ab. Es dient in erster Linie dem Sonnenschutz, der im Winter in Verbindung mit Wind und Kahlfrösten eine Mauer austrocknen kann. Insbesondere ist Abdeckung auch im Schattenbereich, wo sie z.B. Rhododendron gepflanzt haben gegen Austrocknung nötig. Wenn umliegende Bäume zwar im Sommer Schatten durch ihr Laub werfen, jedoch im Winter blattlos so gut wie keinen Beitrag mehr liefern, dann hilft etwas Reisig die Austrocknung durch Sonne und Wind zu verhindern. Bei gefrorenem Boden können die Pflanzen kein Wasser mehr aufnehmen, was dann unweigerlich zur Vertrocknung oder zu Trockenschäden führt.
Düngen können sie die Mauer alle zwei Jahre mit Hornspänen, einem natürlichen Langzeitdünger.
 

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